Forum Zivilgesellschaftsdaten - Newsletter 1/2018 29. März 2018 Willkommen zum vierten Newsletter des Forums Zivilgesellschaftsdaten Das Forum Zivilgesellschaftsdaten bringt Akteure der quantitativen Zivilgesell­schaftsberichterstattung an einen Tisch und setzt sich zum Ziel, den Aufbau einer starken Forschungsdateninfrastruktur voranzubringen. Aus dem Forum und der Forschung berichtet dieser Newsletter, der einmal im Quartal erscheint. Das Forum Zivilgesellschaftsdaten ist eine Gemeinschaftsinitiative von ZiviZ im Stifterverband und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). --------------------------------------------------- Aus dem Forum Ausblick: Fünfter Freiwilligensurvey 2019 Der Deutsche Freiwilligensurvey (FWS), die zentrale Grundlage für die Sozialberichterstattung zum freiwilligen Engagement in Deutschland, wird im Jahr 2019 zum fünften Mal durchgeführt. Erweiterung des Fragenkatalogs Wie in den Befragungsjahren zuvor (1999, 2004, 2009 und 2014) werden die gemeinschaftliche Aktivität und das freiwillige Engagement in vierzehn gesellschaftlichen Bereichen dargestellt. Der Fragenkatalog wird im FWS 2019 erweitert. Vorschläge zu Fragen, etwa zu den Themen Spenden und Mitgliedschaften, wurden im Rahmen eines Workshops (Juni 2017) sowie einer Nutzerkonferenz (November 2017) zusammengetragen. Die durchschnittliche Befragungsdauer von 30 Minuten wird beibehalten. Die Kontinuität des Surveys soll bei seiner gleichzeitigen Optimierung gewahrt werden. Methode Unverändert bleibt das methodische Vorgehen. Der Freiwilligensurvey ist eine repräsentative Befragung, die sich an Personen ab 14 Jahren richtet. Die Telefoninterviews werden über Festnetz und Mobilfunk geführt und finden auf Deutsch sowie in fünf Fremdsprachen statt (Russisch, Türkisch, Polnisch, Arabisch, Englisch). Geplant ist eine Befragung von ca. 24.000 Personen. Veröffentlichung Erste Ergebnisse des Freiwilligensurveys 2019 sollen zunächst in einem Kurzbericht veröffentlicht werden. Daran anschließend erscheint der Hauptbericht, auf den zwei thematisch ergänzende Monitore folgen. Freiwillige Tätigkeiten und deren Ausgestaltung können beispielsweise nach Bevölkerungsgruppen und Landesteilen dargestellt werden. Neben der Gruppe der freiwillig Engagierten können auch Personen beschrieben werden, die sich nicht (mehr) engagieren. Wissenschaftliche Leitung Die wissenschaftliche Leitung für den FWS 2019 liegt beim Deutschen Zentrum für Altersfragen (DZA), das seit Ende 2011 für den FWS zuständig ist. Zum Team des FWS 2019 gehören Dr. Julia Simonson (Projektleitung), Dr. Nadiya Kelle (stellvertretende Projektleitung), Prof. Dr. Clemens Tesch-Römer (Leiter des DZA), Corinna Kausmann (wiss. Mitarbeiterin), Constanze Lejeune (wiss. Mitarbeiterin), Tobias Wolf (wiss. Mitarbeiter) und Eileen Jahnke (Forschungsassistenz). Das Projekt wird zudem von einem sowohl wissenschaftlich als auch fachpolitisch besetzten Beirat begleitet. Der Deutsche Freiwilligensurvey wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert. https://www.dza.de/forschung/fws.html 7. Welle des Sportentwicklungsberichts Insgesamt wurden 80.428 Sportvereine mit der Bitte angeschrieben, an dieser ("reinen") Vereinsbefragung teilzunehmen. Der Rücklauf liegt erneut bei rund 20.000 Sportvereinen. Im Rahmen der 7. Welle des Sportentwicklungsberichts startet die erste Stakeholderbefragung, d.h. dass erstmals nicht nur die Vorsitzenden der Sportvereine, sondern auch Trainer bzw. Übungsleiter direkt befragt werden. Die Befragung wird bis Ende April 2018 geöffnet sein. Das Vorhaben wird finanziert von den Landessportbünden, dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) sowie dem Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp). Mit der Projektleitung wurde Prof. Dr. Christoph Breuer vom Institut für Sportökonomie und Sportmanagement der Deutschen Sporthochschule Köln beauftragt. https://www.dosb.de/sportentwicklung/sportentwicklungsbericht/ --------------------------------------------------- Aktuelle Erhebungen Bilanz des Helfens: Weniger Deutsche spendeten 2017, aber dafür häufiger Die GfK-Studie "Bilanz des Helfens", die jährlich im Auftrag des Deutschen Spendenrats durchgeführt wird, kommt zu dem Ergebnis, dass im Jahr 2017 insgesamt 5,2 Milliarden Euro gespendet wurden. Das ist das drittbeste Ergebnis seit Beginn der Erhebung im Jahr 2005. http://www.spendenrat.de/wp-content/uploads/2018/02/Bilanz_des_Helfens_2018.pdf Spendenmonitor 2017: Spenden ohne Wachstum Der Spendenmonitor, der vom Deutschen Fundraising Verband veröffentlicht und vom Marktforschungsinstitut Kantar TNS erhoben wird, meldete im Dezember 2017 eine Spendenquote von 40 Prozent. Somit hat sich das deutsche Wirtschaftswachstum nicht auf das Spendenverhalten der Deutschen ausgewirkt. Das Gesamtniveau der Geldspenden 2017 liegt bei 3,71 Milliarden Euro. https://www.dfrv.de/blog/2017/12/20/spendenmonitor-2017-von-deutschem-fundraising-verband-und-kantar-tns-erschienen/ Verbesserung der Engagementkultur in deutschen Unternehmen Ein besseres Betriebsklima lasse sich durch Engagementförderung im Unternehmen erreichen. Dies ergab eine Studie, die das Kulturwissenschaftliche Institut Essen (KWI) in einer Befragung unter 120 Personen herausfand. Rund 90 Prozent der Befragten sehen vorwiegend positive Effekte im Betriebsklima. http://www.kwi-nrw.de/images/text_material-3796.img Digitalisierung in Non-Profit-Organisationen Die Digitalisierung bedeutet für Non-Profit-Organisationen Chance und Herausforderung gleichermaßen. Die Studie "Digitalisierung in Non-Profit-Organisationen" von Nicole Dufft, Peter Kreutter, Stephan Peters und Frieder Olfe untersucht das Bewusstsein für den Veränderungsbedarf und die Fähigkeit zur Veränderung im Non-Profit-Sektor im Hinblick auf die Digitalisierung. http://www.betterplace-lab.org/de/digitalisierung-von-non-profit-organisationen/ Engagement in der Flüchtlingshilfe Seit 2015 haben sich insgesamt 55 Prozent der Bevölkerung ab 16 Jahren für Flüchtlinge in Deutschland engagiert. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut für Demoskopie Allensbach. Das Institut hat im Auftrag des Bundesfamilienministeriums in einer bevölkerungsrepräsentativen Umfrage Daten zum Engagement in der Flüchtlingshilfe unter anderem zu den Motiven der Freiwilligen sowie deren Erfahrungen erhoben. https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/service/publikationen/engagement-in-der-fluechtlingshilfe/122012 Fördermittel in der Flüchtlingshilfe Obwohl Flüchtlingsinitiativen in Deutschland oft zusätzliche Gelder benötigen, nimmt mehr als ein Drittel von ihnen keine gesonderten Fördermittel in Anspruch. Das liegt vor allem daran, dass die Gruppen die Anforderungen der Geldgeber nicht erfüllen können. An fehlenden Fördermittel-Programmen lag es bis 2017 hingegen nicht. Zu diesem Schluss kommt die Studie "Fördermittel in der Flüchtlingshilfe" der Bertelsmann Stiftung. https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/publikationen/publikation/did/foerdermittel-in-der-fluechtlingshilfe/ Intersektorale Zusammenarbeit Des Themas intersektorale Zusammenarbeit hat sich das digital-soziale Forschungsinstitut betterplace lab angenommen. In dem Thesenpapier "Impulse zur intersektoralen Zusammenarbeit der Zivilgesellschaft im Bereich Integration" geht es der Frage nach, wie die Zusammenarbeit zwischen digitalen Projekten, Wohlfahrtsverbänden, Kommunen und der Verwaltung besser gelingen kann. http://www.betterplace-lab.org/wp-content/uploads/New-DRTI-Brochure_2017-v6.pdf --------------------------------------------------- Veranstaltungen Berliner Stiftungswoche 2018: Die Zukunft der Zivilgesellschaft Im Rahmen der Berliner Stiftungswoche 2018, die vom 17. bis 27. April 2018 stattfindet, geht die Maecenata Stiftung mit der Veranstaltung "Die Zukunft der Zivilgesellschaft" der Frage nach, ob Zivilgesellschaft in Zukunft weiterhin dort einspringt, wo der Staat und Markt versagen. Bei der Veranstaltung am 17. April 2018 diskutiert Dr. sc. Eckhard Priller unter anderem diese Frage und plädiert für die Entwicklung eines stärkeren Zukunftsbewusstseins. Um Anmeldung wird bis zum 10. April 2018 gebeten. https://web.maecenata.eu/images/Einladung_BSW_2018_Die_Zukunft_der_Zivilgesellschaft.pdf --------------------------------------------------- Publikationen Stiftungen und Demokratieförderung Stiftungen verstehen sich zunehmend als zentrale Akteure der Demokratieförderung in Deutschland: Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage des Bundesverbands Deutscher Stiftungen. Die Stiftungsaktivitäten für die Förderung einer demokratischen Kultur liegen vor allem im Bereich des bürgerschaftlichen Engagements (75 Prozent) sowie im Bereich "Arbeit für Toleranz, Vielfalt und gegen Diskriminierung" (64 Prozent). Das Thema "Stiftungen und Demokratieförderung" wird auch Schwerpunkt des Deutschen StiftungsTages 2019 sein. Ratajszczak, T., Sunken, J. (2018): Stiftungen und Demokratieförderung. Stiftungsfokus Nr. 14. Hg. v. Bundesverband Deutscher Stiftungen, Berlin 2018 digital.engagiert: Denkanstöße zur Digitalisierung der Zivilgesellschaft Im Rahmen des Kick-off-Treffens der Förderinitiative "digital.engagiert" von Amazon und Stifterverband hat ZiviZ im Stifterverband in Zusammenarbeit mit Experten von betterplace lab, fibonacci & friends und der WHU Otto Beisheim School of Management ein "Mutmacherpapier" mit sieben Denkanstößen zur Digitalisierung der Zivilgesellschaft veröffentlicht. http://www.ziviz.de/mutmacherpapier --------------------------------------------------- Impressum Dieser Newsletter wird herausgegeben vom Forum Zivilgesellschaftsdaten ZiviZ gGmbH Pariser Platz 6 10117 Berlin T 030 322982-518 F 030 322982-515 Verantwortlich für den Inhalt: Dr. Holger Krimmer (V.i.S.d.P.) E-Mail: newsletter-fzd@stifterverband.de Website: http://www.zivilgesellschaftsdaten.de Newsletter-Redaktion: Dr. Holger Krimmer und Antje Klaudius ZiviZ gGmbH im Stifterverband Sitz: Essen Amtsgericht Essen: HRB 28425 Geschäftsführer: Dr. Holger Krimmer, Prof. Dr. Andreas Schlüter Die ZiviZ gGmbH ist eine Tochter des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft e.V. Datenschutzerklärung: http://www.ziviz.de/datenschutz Sie können sich hier vom Newsletter wieder abmelden: http://www.ziviz.info/projekte/fzd/newsletter/abbestellen